Germanistentag pur

Autor: Rita Magyarity

Zeitung: 2015/1

Rubrik: Studiosi

GeMa-Workshop mit den Göttingener Studierenden

Im Konferenzraum der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Szeged wurde am 14. April 2015 der traditionelle GeMa-Workshop organisiert. Dabei waren Studierende und Dozenten aus Göttingen und natürlich auch die Gastgeber, d. h. die Mitglieder der Redaktionsgruppe GeMa. Das Ziel, war die Tätigkeit des Germanistischen Magazins zu präsentieren und in Form einer Gruppenarbeit eine Art kreatives Schreiben zu üben.

Jedes zweite Semester wird von den Mitgliedern der aktuellen Redaktionsgruppe ein Workshop organisiert. Mittlerweile ist daraus eine Tradition entstanden. Im Mittelpunkt steht immer das Schreiben, aber das Begleitprogramm wird von Mal zu Mal variiert. Der Ziel ist, den Interessenten zu zeigen, wie man bei GeMa arbeitet, wie ein Thema in Worte gefasst wird.

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Im Rahmen der Seminarwoche (dazu mehr hier) wurde auch dieser Workshop organisiert. Nachdem Herr Dr.Tamás Kispál, der ehemalige Chefredakteur des GeMa, die Anwesenden begrüßt hatte, gab die amtierende Chefredakteurin Frau Dr.Tünde Katona das Programm bekannt. Sie teilte ein kleines Geschenk aus: Die Gäste aus Göttingen erhielten die Druckversion des Magazins aus dem Jahr 2013 sowie einige Hefte aus den Jahren 2001-2011, als das Magazin noch unter der Redaktion von Herrn Kispál war. Dann übernahmen die zwei studentischen Chefredakteurinnen, Krisztina Zámbó und Christiana Gules, das Wort. Krisztina hielt auch eine Präsentation über das Profil der studentischen Zeitschrift: Sie sprach über unsere Tätigkeit, Artikelsorten, Themen, Stichpunkte und Ziele gesprochen.

Nach dieser eindrucksvollen Vorstellung ging es mit dem kreativen Teil des Workshops weiter, der von Christiana vorbereitet wurde. Die Studierenden wurden in Vierergruppen eingeteilt. Das Ziel war, dass die Studenten aus Szeged mit den Studenten aus Göttingen zusammenarbeiten. Und das zu sehen und dabei zu sein, war sehr spannend. Jede einzelne Gruppe bekam ein Blatt mit einer Aufgabe darauf. Christiana moderierte den Ablauf und erklärte, wie die Gruppen arbeiten sollten. Die Mannschaften mussten mit Hilfe der „cluster“[1] Methode vorgehen. Die Gruppen bekamen folgende Begriffe: SPIEGEL, Werther, Schneewittchen, Die Berliner Mauer und Die Deklination von Artikeln. Die Gruppen hatten eine halbe Stunde, innerhalb der eigenen Gruppe über ihre These zu diskutieren.

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Die erste Gruppe hatte den Begriff „Berliner Mauer“. Dabei kamen sehr interessante Assoziationen heraus. Sie zählten darunter die Ereignisse und Aktion verschiedener Ideologien auf, wieso eigentlich diese Mauer wegen des Kalten Krieges als Grenze entstanden und wie sie schließlich gefallen ist.

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Die zweite Gruppe musste mit dem Begriff „Werther“ umgehen. Die Mitarbeiter sammelten zuerst Stichpunkte zu Goethe und zur Genie-Zeit Sturm und Drang. Erwähnt wurden die Literatur dieser Zeit und selbstverständlich auch spannende Fakten über das berühmte Werk „Das Leiden des jungen Werthers“.

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Über die „Deklination von Artikeln“ präsentierte die dritte Gruppe ihre Ergebnisse. Dieser kleine Vortrag war sehr auf die Grammatik der Sprache fokussiert, erörtert wurden Form, Funktion der Artikel wie auch Genus und Kasus.

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Viertens war die Gruppe mit dem Begriff „Schneewittchen“ an der Reihe. Selbstverständlichkam das Märchen und die Brüder Grimm zur Sprache. Bemerkenswert war dabei die Erwähnung der Stereotypisierung.

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Zum Schluss hatte die fünfte Gruppe das cluster zu „SPIEGEL“ vorgestellt. Als erstes dachten sie, dass es sich um ein Objekt handelt, in dem wir uns sehen können, daher die Stichworte Kosmetik, Badezimmer und Schönheit. Erst danach fiel ihnen ein, dass das Wort aus lauter Großbuchstaben besteht und dass es um die Zeitschrift geht.

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Nachdem die einzelnen Vertreter der Gruppen gesprochen hatten, hatten auch alle anderen die Gelegenheit, noch weitere, ergänzende Gedanken mit den anderen zu teilen. Schließlich kamen alle zu Wort und man konnte voneinander lernen und seine Kenntnisse ergänzen. Es war sehr aufschlussreich und manchmal sogar amüsant, weil wir auch sehen konnten, wie die Assoziation bei anderen funktioniert und wie sie ihre eigenen Ideen aufbauen. Es war ein arbeitsreicher und spannender Vormittag, der allen sehr gut gefallen hat. Wir freuen uns auf den nächsten Workshop!

 

/Rita Magyarity/

[1] Mehr zu diesem Verfahren (cluster: engl.= Büschel, Gruppe, Anhäufung) siehe: (Quelle: http://methodenpool.uni-koeln.de/clustering/frameset_clustering.html)