Was passierte im Hinterland?

Autor: Lili Pap

Zeitung: 2014/2

Rubriken: Geschichte, Kultur

„Bewegte Ruhe vor dem Sturm – Die Zeit vor 1914” – unter diesem Titel fand am 25. November 2014 die Eröffnung einer Ausstellung über den I. Weltkrieg in der Klebersberg Universitätsbibliothek (TIK) in Szeged statt. Die Ausstellung aus Anlass des 100. Jahrestages des I. Weltkriegs wurde zusammen vom Lehrstuhl für Österreichische Literatur und Kultur Szeged, dem österreichischen Kulturforum und der österreichische Bibliothek Szeged organisiert.

Vor hundert Jahren brach der I. Weltkrieg aus. Dies war der Anlass für die Ausstellung. Die Wanderausstellung kam aus Österreich durch das österreichische Kulturforum und im Vergleich mit anderen Ausstellungen über den I. Weltkrieg stellt sie nicht die Soldaten und die Frontseiten vor, sondern sie berichtet über das Hinterland und über das geistige Leben der Monarchie. Mit diesen Gedanken eröffnete Frau Dr. Katalin Keveházi, Direktorin der Universitätsbibliothek Szeged, die Ausstellung. Nach der Eröffnung von Frau Keveházi begrüßte Herr Dr. habil. Attila Bombitz, Leiter des Lehrstuhls für Österreichische Literatur und Kultur, die Anwesenden und in seiner Rede brachte er zwei Zitate aus der modernen österreichischen (Ingeborg Bachmann) und ungarischen Literatur (Iván Sándor).

Im Rahmen der Veranstaltung fand noch ein Vortrag von Prof. Dr. Sándor Szakály statt. Herr Szakály, Direktor des Instituts für Geschichtsforschung Veritas, hielt einen sehr spannenden Vortrag über das Thema: Von Sarajevo bis Trianon. Warum brach der I. Weltkrieg aus? Wie kam die österreichisch-ungarische Monarchie bis zum Vertrag von Trianon? Was waren die wichtigen Stationen während des Kriegs? Unter anderem konnten die InteressentInnen auf diese Fragen Antworten bekommen und der Vortrag war nicht nur für Eingeweihte interessant, sondern auch für Laien überaus aufschlussreich.

Die Ausstellung stellte die Ruhe vor dem Sturm in Österreich und den letzten großen Schritt zur Moderne vor. Sie bestand aus 11 Tableaus, auf denen kurze Beschreibungen, Fotos und Gemälde zum jeweiligen Thema dargestellt wurden. Die einzelnen Tableaus fassen verschiedene Bereiche des damaligen Lebens in Österreich zusammen.

Vor dem I. Weltkrieg durchlief Wien eine große Änderung: Die Bevölkerung der Stadt wuchs auf das Vierfache, eine kreative Subkultur entstand und die neue Techniken kamen zur Geltung. Diese große Veränderung hatte aber nicht nur auf das alltägliche Leben eine Wirkung, sondern auch auf die Kunst, die Musik, die Literatur, die Architektur, die Psychologie, sogar auf politische Bewegungen. Die Ausstellung war bis zum 18. Dezember 2014 zu besichtigen.

/Lili Pap/