Bericht über den GeMa-Workshop 2014
Am 29. April 2014 veranstaltete die GeMa-Redaktionsgruppe einen Workshop für diejenigen, die sich für die Arbeit von GeMa interessieren und in den nächsten Semestern Teilnehmer des GeMa Teams sein möchten. Zwei Sitzungen wurden von einer superenergischen Germanistikstudentin, Christiana Gules, organisiert, die sich bemühte, sich interessante und herausfordernde Aufgaben auszudenken. Sie hat es geschafft, der Workshop gelang und war ein großer Erfolg!
Christiana war die Moderatorin des Ereignisses und nach der Eröffnung sah sich die Gruppe der Studierenden aus dem ersten Studienjahr ab 14:00 Uhr zwei Teile aus einem Film über die Geschichte des Goethe Instituts an. Dann wurde darüber eine Diskussion geführt, in dem z.B. die folgenden Fragen gestellt wurden: Wer hat schon Nachhilfe in Deutsch gegeben? Warum war der/die DeutschlehrerIn aus dem Gymnasium gut/schlecht? Wer plant, Lehrer zu werden? Warum? Nach der Unsicherheit am Anfang wurden sehr gute Argumente aufgeführt. Bei den Studierenden, die später als Lehrer arbeiten möchten, löste der Film großes Interesse aus, die Anderen hielten demgegenüber jene Szene für interessanter, die mit Musik in Zusammenhang stand (dabei ging es um den Auftritt der Punkgruppe Die Toten Hosen im Pariser Goethe-Institut). Danach ging die Sitzung mit einer Aufgabe zum kreativen Schreiben weiter. Die Teilnehmer wurden in Kleingruppen eingeteilt und sollten eine Fotografie von Robert Capa über eine Frau im rosa Kleid im Sinne einer bestimmten literarischen Stilrichtung beschreiben. Die Studierenden gaben sich Mühe und sehr schöne Texte entstanden, die auch am Ende dieses Artikels zu finden sind.
Die Teilnehmer reflektierten im Anschluss, dass sie sehr positive Erfahrungen über GeMa sammelten. Sie fanden die Gruppenarbeitgut, wodurch sich ihre Kooperationsfähigkeit entwickelte, denn sie sollten auf kreative Weise denken und konnten so ihren Wortschatz erweitern. Da wegen der außergewöhnlichen Sitzung der Wortschatztest bei Frau Dr. Csilla Mihály ausfiel, war die Freude der Studierenden besonders groß.
/Anm. der Red.: Die Bilder über den Workshop stehen nach dem Artikel./
Am zweiten Teil des Workshops nahmen die aktuellen Mitglieder GeMa-Redaktion teil. Sie arbeiteten ebenfalls in Kleingruppen, bekamen eine fiktive Meldung in Zusammenhang mit dem Germanistischen Institut, die sie in verschiedene Textorten der Presse umschreiben sollten. So galt es, eine harte Nachricht, eine Reportage und einen Kommentar zu verfassen. Wegen ihrer schon in der GeMa-Arbeit gesammelten Erfahrungen, verging diese Aufgabe problemlos, schnell und effizient. Die Gruppen haben fast „publikationsreife” Texte gefertigt. Wie in jeder Sitzung, lasen sie die Texte vor, damit sie die Meinung der anderen hören konnten. Am Ende des Workshops sah sich die Gruppe als Belohnung eine Episode aus der Serie „Der Tatortreiniger” an, worüber bereits früher in GeMa geschrieben wurde.
Mit diesem Workshop können die grundsätzlichen Ziele von GeMa zusammengefasst werden. Die Teilnehmer konnten einen intensiven Einblick ins GeMa-Leben erfahren. Hoffentlich können wir mit den heutigen Interessenten im nächsten Semester schon als GeMa-Mitglieder rechnen, die mit ihrer frischen Begeisterung neue Ideen in das Leben von GeMa bringen werden.
Und nun die Bildbeschreibungen:
Romantik:
Im schönsten Vorfrühling am herrlich duftenden Misthaufen schwebt sie am dahinplätschernden Fluss entlang.Oh, das göttliche Geschöpf, das unirdische Wesen, die holde Erscheinung! In ihrem glänzenden, seidenen rosa Gewand tanzt sie wie ein Hauch der blumigen Lüfte an der nach verstorbenen Fischen riechenden Seine vorbei. Ihre zierlichen Bewegungen, wie sie mit ihren Fingerspitzen die Falten ihres Rockes berührt, sind so wunderschön wie die Regungen einer Liebesgöttin. Die gerade Haltung dieses vollkommenen Körpers, die im wärmenden Sonnenstrahl aufglänzende Haut der stolzen Frau rauben einem den Verstand. Der Strohhut umgrenzt ihr heilignüchternes Haupt wie der Heiligenschein bei einer Madonna. In ihrer Gegenwart erblüht die Welt,die im Hintergrund wie eine Blume am Stiel des Eiffelturms schwingt.
Gréta Dani, Kata Árva, Tamás Molnár
Realismus:
Am Ufer der Seine steht eine schöne Frau. Sie ist schön gekleidet und trägt einen großen Hut. Ihr geschminktes Gesicht erscheint wie das einer Dame. Sie sieht sorglos aus. Im Hintergrund kann man den Eiffelturm sehen. Es ist Herbst, die Blätter fallen. Die Gestalt der kahlen Bäume reflektiert sich auf der glatten Oberfläche der Flut. Die Frau steht neben dem Schotter und ihr Schatten fällt darauf. Die Frau hebt ihren Rock über ihre Knie. Sie trägt schwarze Schuhe mit hohem Absatz. Ihre Ohrringe passen zu ihrer Halskette, die auch aus Perlen besteht. Ihr Gürtel zeigt ihre weibliche Form.
Éva Molnár, Petra Keresztúri, Márta László
Sturm und Drang:
Mein lieber Freund,
an einem melancholischen wunderbar glänzenden Herbstmorgen habe ich eine Frau mit göttlicher Schönheit am Ufer der Seine erblickt. Ihr Rock hat so getanzt, wie Morgenglanz auf dem Wasser. Die riesengroße Stadt hat sie in die Natur getrieben. Im Hintergrund habe ich die Stadt gesehen, die im dunklen Nebel liegt. Die Sonne bricht durch die Wolken. Sie tanzt stolz und mit tausendfacher Liebeswonne, drängt sich an mein Herz Der Fluss dampft und dieser Dampf kühlt den brennenden Durst meines Busens.
Dein Wolfgang
Domonkos Altdorfer, Zsófia Kovács, Tamás Tihanyi
/Orsolya Magyar/
Quelle des Fotos von Capa: www.parisphoto.com
So sah die Arbeit mit der Gastgruppe aus:
Christiana erklärt die Aufgabe
Und die „Profis“, die aktuelle Redaktionsgruppe 🙂