Was hat ungarische Kultur mit Chemnitz zu tun?
Chemnitz (früher Karl-Marx-Stadt) ist eine Großstadt in Ostdeutschland. Es ist ein wichtiges wirtschaftliches, wissenschaftliches und kulturelles Zentrum. Daher ist es nicht überraschend, dass Chemnitz auch einen eigenen ungarischen Kulturverein besitzt.
Im April 2011 besuchten mehrere Ungarn Chemnitz wegen einer wichtigen Veranstaltung. Viele haben dort zwischen 1967 und 1983 gearbeitet. Jetzt haben sie so genannte Freundschaftsbäume angelegt, um die Freundschaft und Liebe zu zeigen, die sie nach so vielen Jahren immer noch für die Menschen, die sie damals kennengelernt haben, fühlten (und fühlen). Inzwischen gibt es schon eine ganze Allee.
Das Ziel des „Ungarischen Kulturvereins Chemnitz und Umgebung” ist, die ungarische Kultur und Sprache zu pflegen, im Rahmen eines Kulturzentrums, das 2010 gestaltet wurde. Dieses Ziel wird mit verschiedenen Veranstaltungen, Ausstellungen und Festivals verfolgt, die sowohl in deutscher, als auch ungarischer Sprache stattfinden. Kulturelle und sportliche Programme warten auch auf die Gäste, damit sie die ungarische Kultur besser kennen lernen können. Dazu kommen bunte Programme, die den neugierigen Besuchern die Möglichkeit bieten, Deutsch und Ungarisch als Fremdsprache zu lernen, sowohl für Kinder und Jugendliche, als auch für Erwachsene. Außerdem können Ungarn, die nach Chemnitz oder in die Umbebung gezogen sind, schnell neue Leute kennen lernen.
Alljährlich veranstaltet der Verein ein Treffen für Ungarn, wobei sie mit ungefähr 250-300 Teilnehmern rechnen. Im Jahr 2012 fand dieses Treffen im Herbst unter dem Titel „Haus des Gastes Chemnitz” statt.
Für die Mitgliedschaft muss man einen Jahresbeitrag zahlen, der jährlich zum 31.03. fällig ist. Über die Beitragshöhe und weitere Bedingungen der Mitgliedschaft kann man Informationen finden unter: http://www.ungarn-in-sachsen.eu/
Ungarische Gedichte über die Liebe
Am 24. 09. 2012 wurden im Rahmen der Interkulturellen Woche in Chemnitz ungarische Gedichte in Wort und Schrift präsentiert. Diese spezielle bundesweite Woche wird in Deutschland jedes Jahr im September gehalten. Die schönsten Gedichte über die Liebe wurden auch ins Deutsche übersetzt, wie zum Beispiel:
| Mihály Csokonai Vitéz An die Hoffnung / A reményhez Sándor Petöfi – Ende September / Szeptember végén Endre Ady Ich behüte deine Augen / Örizem a szemed | Árpád Tóth Strahlenkranz im Dämmerschein / Esti sugárkoszorú Attila József Leg deine Hand / Tedd a kezed Miklós Radnóti Brief an die Gattin / Levél a hitveshe | 
Das Ziel dieser Veranstaltung war, den Gästen die ungarische Kultur und Mentalität näher zu bringen. Mátyás Simon und Etelka Kobuß (Vorstand des Vereins) haben einen bunten Strauß von Gedichten und Hintergrundsinformationen zusammengestellt.
Auch des Jahrestags (15. März) der ungarischen Revolution und des Freiheitskampfes 1848-1849 wurde durch Gedichte von Sándor Petőfi gedacht. An dieser Veranstaltung nahmen etwa 80 Gäste teil.
Auch 2013 bereitet sich der Verein auf ein neues Programm vor. Diesmal sucht der Verein Ungarn-Bilder für eine 2013 geplante Ausstellung: „ICH SEHE WAS, WAS DU NICHT SIEHST!“
Schon der Titel sagt, dass sie etwas Neues finden wollen, etwas, das man üblicherweise nicht bemerkt oder wahrnimmt. Jetzt werden Fotos im Fokus sein. Bilder werden gesucht, genauer gesagt Bilder über Landschaften, Städte und Dörfer, es können aber auch Momentaufnahmen sein. Die einzige Voraussetzung ist, dass die Bilder Ungarn mit all den Farben und Kontrasten zeigen, die das Land so lebendig, liebenswert und einzigartig machen. Mitmachen darf jeder, unabhängig von der Nationalität. Man muss dafür auch kein Vereinsmitglied sein.
Weitere Informationen über das Format und die Bedingungen kann man per E-Mail bekommen: info@ungarn-in-sachsen.de Oder auf der Webseite http://www.ungarn-in-sachsen.de/
Die Eröffnung der Ausstellung wird im Rahmen der Interkulturellen Wochen im September 2013 stattfinden.
| Endre Ady: Ich behüte deine AugenIn meiner schon alternden Hand Halte ich deine Hand. Mit meinen schon alternden Augen Behüte ich deine Augen. Ein Urwild, von Schrecken gejagt Im Weltenuntergang, So kam ich zu dir, Ich warte mit dir verzagt und bang. In meiner schon alternden Hand Halte ich deine Hand. Mit meinen schon alternden Augen Behüte ich deine Augen. Ich weiß nicht, warum und wie lang Wirst du an mich noch glauben. Aber ich halte deine Hand Und behüte deine Augen. | Ady Endre: Őrizem a szemedMár vénülő kezemmel Fogom meg a kezedet, Már vénülő szememmel Őrizem a szemedet. Világok pusztulásán Ősi vad, kit rettenet Űz, érkeztem meg hozzád S várok riadtan veled. Már vénülő kezemmel Fogom meg a kezedet, Már vénülő szememmel Őrizem a szemedet. Nem tudom, miért, meddig Maradok meg még neked, De a kezedet fogom S őrizem a szemedet. | 
Übersetzung: Heinz Kahlau
Patrik Gora
 
					 
						