Umfrage unter deutschen Studierenden in Szeged

Zeitung: 2012/2

Rubrik: Interviews

Die Motivation der Umfrage war, ein zusammenfassendes Bild über die Ansichten und Meinungen der deutschen Studierenden zu bekommen, die eine längere Zeit (5-6 Jahre) in Szeged verbringen. Im Wesentlichen hängen die Fragen mit dem alltäglichen Leben und mit der Uni zusammen.

Die Umfrage wurde unter 25 Studierenden der medizinischen Fakultät durchgeführt, wobei manchmal komische, aber auf jeden Fall interessante Ergebnisse zustande kamen:
22 der befragten Studierenden kannten Ungarn vor ihrem Studium nur aus der Presse und Literatur. Bloß drei Personen haben hier Freunde oder Verwandte beziehungsweise waren schon früher einmal in Ungarn. Die meisten von ihnen wollten ursprünglich in Budapest studieren, es gab aber auch einige, die wegen Szegeds gutem Ruf hierher kamen, beziehungsweise einige hatten schon von Freuden, die früher hier studiert haben, von Szeged gehört, weshalb ihre Wahl auch darauf fiel.

Ungeachtet dessen, dass sie selbst ein vollständiges Medizinstudium im Ausland gewählt haben, bevorzugen die meisten der Befragten einen kurzen Erasmus-Aufenthalt. Sie meinen, dass es besser ist, eine kürzere Zeit im Ausland zu verbringen, weil man damit „mehrere Länder kennen lernen” oder auch „nach kürzerer Zeit wieder in der Heimat leben” kann.

Die Ansichten über Szeged sind geteilt. Einige der Befragten hoben mehr die guten Seiten und Vorteile von Szeged hervor, andere führten eher die Kategorie „Was gefällt dir nicht?” aus:
Unter den „Top 3 der angenehmen Sachen in Szeged” nannten die deutschen Studierenden 1. das Wetter, 2. die Stadt/Innenstadt und 3. die Leute. Außerdem wurden noch die Uni, die Dozentinnen und Dozenten, die Theiß, die Festivals und der Tesco als beste Dinge in und an Szeged erwähnt.

Was ihnen in Szeged nicht gefällt, ist unter anderem Folgendes:
„Szeged ist zu klein; der Aspfaltbelag der Straßen ist schlecht; man muss zu viele Prüfungen innerhalb des Semesters schreiben; es gibt Kriminalität in Szeged; die Professoren sprechen teilweise schlecht Deutsch; es gibt keinen Flughafen”.
Ein überraschendes Ergebnis ist, dass die meisten deutschen Studierenden mit Ungarinnen und Ungarn Englisch sprechen. Auf dem zweiten Platz steht die ungarische Sprache und erst auf dem letzten Deutsch. Das ist deshalb überraschend, weil die meisten Ungarinnen und Ungarn (ausgenommen die jüngste Generation) Deutsch als erste Fremdsprache lernten.

Es war auch Ziel der Umfrage, in Erfahrung zu bringen, ob die befragten Studierenden mit den Studierenden der Germanistik an gemeinsamen Veranstaltungen teilnehmen oder überhaupt etwas gemeinsam mit den Germanistinnen und Germanisten machen würden.
Die meisten deutschen Studierdenden interessierten sich für eine Germanistikparty. Außerdem würden einige von ihnen auch gern an Lesungen und an anderen kulturellen Programmen teilnehmen, einige interessierten sich für einen möglichen Germanistik-Stammtisch.

Man kann sagen, dass die Ergebnisse der Umfrage befriedigend waren und das erhoffte Zeil erreichten, ein Bild von den Ansichten und Meinungen der deutschen Studierenden in Szeged zu bekommen.

/Alexandra Farkas/