„Moderne mediale Techniken in Philologie und Kulturwissenschaft“ – unter diesem Titel fand eine wissenschaftliche Konferenz am 12. November 2013 in der Szegeder Filiale der Ungarischen Akademie der Wissenschaften statt, organisiert von Prof. Dr. Károly Csúri und Dr. András Simon.
Als Anlass diente der jährlich wiederkehrende Tag der Ungarischen Wissenschaften, so wurde die Konferenz im Rahmen einer Veranstaltungsserie organisiert. Prof. Dr. Károly Csúri eröffnete die Konferenz mit Gedanken über die Wichtigkeit der Medien in der heutigen Geisteswissenschaft. Die Veranstaltung bestand aus vier Teilen. Das Zentralthema umfasste die Beziehung der Geisteswissenschaften mit den neuen, digitalen Tendenzen nach der digitalen Wende. Die Vortragenden waren Dozenten, Professoren und Assistenten der Universität Szeged. Vorgetragen wurden Präsentationen u.a. über medientheoretische, interdisziplinäre Probleme und Hintergründe oder über die neuen Herausforderungen in den kulturwissenschaftlichen Forschungen.
Das Institut für Germanistik wurde von Frau Dr. Judit Szabó vertreten, die als erste Referentin einen Vortrag über „Elektronische Textuntersuchung in der Recherche der Literaturwissenschaft“ hielt. Eine kurze Zusammenfassung ihrer Arbeit ist wie folgt zu lesen:
Innerhalb der digitalen Geisteswissenschaft gibt es drei wichtige Schwerpunkte: digitale Editionen, elektronische Textuntersuchungen und die Visualisierung deren Ergebnisse. Die digitalen Editionen übersteigen die Printversionen, weil sie uns ohne Beschränkungen Textfassungen und Paratexte zur Verfügung stellen können. Aber nicht problemlos. Mit der Digitalisierung von Texten können viele geisteswissenschaftliche Inhalte erreicht werden, doch sie sind nicht immer lesbar oder als Volltext vorhanden. Die Markierung der Metadaten, die wichtigste Informationen über das Werk bieten, wird schwer suchbar. Digital Humanities* beschäftigt sich mit diesem Problem und dessen Lösung. Verschiedene Experimente werden durchgeführt und neue Entwicklungen entstehen, wie das Projekt Metadata Offer New Knowledge. Kurz bezeichnet man dieses Analyse-Programm als MONK und es ist eine „virtuelle Arbeitsumgebung, die auf dem Internet beruht.“ Es bietet digitalisierte Texte und dazu nötige Prozesse, die man zum Analysieren anwenden kann.
In einer anderen Präsentation konnte man natürlich auch von den Problemseiten hören, so zum Beispiel, dass bei allem Fortschritt auf diesem Gebiet die Metaphern durch einen Computer (noch) nicht interpretiert werden können. Es wurde auch des Öfteren betont, dass diese Programme die Texte nur statisch analysieren können.
Als Fazit der Tagung kann man die Folgerung ziehen, dass die Computer noch nicht so weit sind, Texte vollkommen zu verstehen. Diese Fähigkeit zeichnet noch immer nur den Menschen aus, aus diesem Grund der menschliche Geist von Computern auch nicht ersetzt werden kann. Doch die Frage lautet: Wie lange noch?
Bildquelle (Beitragsbild): http://www.hacklibschool.wordpress.com
/Flóra Madácsy/