Ein Bericht über das neue Humboldt-Kolleg in Szeged
Vom 25. bis 28. September 2013 fand eine Veranstaltung des Instituts für Germanistik im Gebäude der Szegeder Kommission der Ungarischen Akademie der Wissenschaften statt. Die Alexander von Humboldt-Stiftung gab Herrn Prof. Dr. Károly Csúri, Professor des Lehrstuhls für Österreichische Literatur und Kultur, die Möglichkeit, eine vor allem literaturwissenschaftliche Konferenz zum Thema „Wiederholung” zu organisieren.
Die Humboldt-Stiftung ist eine Organisation mit dem Ziel, Forschungsprojekte für sowohl deutsche als auch ausländische Wissenschaftler zu fördern. Letztes Jahr fand an unserem Institut, ebenfalls von der Humboldt-Stiftung gefördert, eine linguistische Konferenz zum Thema „Schnittstelle Text” statt, deren Organisatorin Frau Dr. Ewa Drewnowska-Vargáné, Leiterin des Lehrstuhls für Germanistische Linguistik war. Wir sind sehr stolz darauf, dass unser Institut innerhalb eines Jahres zweimal die Unterstützung der Humboldt-Stiftung genießen durfte.
Im Hauptgebäude der Universität wurde die Veranstaltung am 25. September eröffnet. Nach der Begrüßung von Herrn Prof. Dr. Csúri, Frau Jutta Gehrig, der Leiterin des Goethe-Instituts in Budapest, und Prof. Dr. László Dux, dem Präsidenten des Humboldt-Vereins Ungarn folgte ein Eröffnungskonzert, das vom Nyári-Streichquartett präsentiert wurde.
Aber warum dieses Thema? Ein Ziel der Veranstaltung war, zu beweisen, welch wichtige Rolle in unserem Leben die Wiederholung spielt. Das Thema war also etwas Allgemeines, aber dennoch aspektreich und vielseitig. Die Referate umfassten eine Reihe von Disziplinen wie Philosophie, Musik, Literatur, Filmkunst, Literaturtheorie, Sprachwissenschaft, Geschichte und auch Baukunst. So konnte jeder Interessierte ein besonders passendes Thema finden.
Eingeladen wurden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ungarischen Universitäten, aber auch aus den Universitäten Mainz, Aachen, Düsseldorf, Gießen, Köln, Temeschwar, Krakau, Wien, Augsburg und Klagenfurt, um mit ihren Vorträgen je einen Aspekt des Wiederholungsphänomens zu beleuchten. Nach den Vorträgen gab es jeweils Diskussionen, die jedes Mal so intensiv geworden sind, dass sie aus Zeitmangel beendet werden mussten. Dies hat uns gezeigt, wie lebendig das kulturell-wissenschaftliche Leben werden kann.
Außer den Vorträgen wurde auch ein Rahmenprogramm organisiert, durch das die ausländischen Gäste die ungarische Kultur erleben konnten. Der Folkloreabend mit dem Tanz- und Musikprogramm und die Reitaufführung in Bugac vermittelten ihnen einen Einblick in die heute bewusst gepflegte ungarische Volkskultur.
Als Hilfskräfte der Organisation hatten wir neben unserer Arbeit auch die Chance, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und einen Einblick in das wissenschaftliche Leben zu gewinnen. Schon im Juli haben wir mit den Organisationsarbeiten begonnen, nachdem wir (Dóra Takács, Christiana Gules, Marietta Nagy-Pál und Balázs Kovács) von Frau Dr. Csilla Mihály gefragt worden waren, ob wir bereit seien, bei der Vorbereitung und Abwicklung der Tagung mitzuwirken. Im organisatorischen Bereich gibt es immer etwas zu tun: Plakate vorbereiten, Broschüren zusammenstellen, Flyer planen, die Gäste begleiten/abholen, am Ende des Tages aufräumen, die Kaffeepausen vorbereiten usw.
Dass die Philologie so vielseitig ist und das in den Stunden unterrichtete theoretische Wissen in so vielen Bereichen des Lebens präsent und anwendbar ist, war für uns eine wertvolle Erfahrung. Die ganze Konferenz war ein gutes Beispiel gegen die allgemeine pessimistische Meinung gegenüber den Geisteswissenschaften. Das unterstützten auch die Worte von Christiana Gules: „Zusätzlich zu den obligatorischen Vorlesungen durften wir jetzt einen Einblick in das aktuelle wissenschaftliche Leben gewinnen und den aktuellen Stand der Forschung konnten wir auch näher kennen lernen.”
Es wird auch eine Buchausgabe der ganzen Veranstaltung geben, die alle Vorträge zusammenfasst.
Das Programmheft: http://www.arts.u-szeged.hu/hirek/szte-btk-2013-szeptember/ismetles-elve-humboldt
/Balázs Kovács/