Kassiererin, Kellner, Privatlehrerin – Arbeiten neben dem Studium

Autor: Katalin Mónika Rosta

Zeitung: 2013/1

Rubriken: Interviews, Studiosi, Studium

Viele Studierende arbeiten neben dem Studium in Teilzeit. Möglichkeiten dazu gibt es viele – regelmäßig oder nicht regelmäßig; man kann als PraktikantIn oder Aushilfe bei einer Firma oder in einem „klassischen“ Studienjob wie z.B. Kellner arbeiten.
Unsere kleine Umfrage zeigt, dass zirka 40% der Studierenden in Szeged einen Job haben – auch wenn dies zugegebenerweise keine repräsentative Umfrage ist. Unter den Befragten waren Germanistik-, Anglistik-, Mathematik-, Sport- und Pädagogikstudierende. Ich wollte auf die wichtigsten Fragen zum Thema „Arbeit“ eine Antwort bekommen. Im Folgenden fasse ich die Antworten zusammen.

  • Warum arbeitest du?

43 Prozent der Studierenden finanziert ihr Studium oder ihre Miete zumindest zum Teil durch einen Nebenjob, sie arbeiten also für ihren Lebensunterhalt. Aber Partys und Taschengeld sind auch wichtige Faktoren, dafür arbeitet auch 29 Prozent.

  • Wo und was arbeitest du?

Bei dieser Frage gab es vielfältige Antworten. Ein Germanistikstudent sagte: „Für einen Verlag lese ich deutsche Romane und ich schreibe über den Inhalt und weitere Gesichtspunkte, weil der Verlag plant, diese Bücher auf Ungarisch herauszugeben und bei der Entscheidung hilft ihnen, was ich schreibe.“
Andere Germanistikstudierende arbeiten als Kellner, Büroangestellte oder Kassiererinnen in 20-30 Stunden pro Woche. Eine Anglistikstudentin hält Englischstunden zu Hause.

  • Welche Schwierigkeiten hast du an der Uni wegen der Arbeit?

Egal, für welche Art von Nebenjob man sich entscheidet – wer neben dem Studium arbeitet, für den ist das „Unileben“ anders als für diejenigen, die nicht arbeiten, und manchmal haben diese Studierenden auch Schwierigkeiten an der Universität.
Die Umfrage zeigt auch, dass sie sich oft nicht konzentrieren oder gut auf die Stunden vorbereiten können. Es kommt auch vor, dass sie die Stunden und die Arbeitszeit nicht vereinbaren können.

  • Was magst du am meisten an deiner Arbeit?

Spaß zu haben in der Arbeit ist sehr wichtig und auch ein entscheidender Faktor für die Arbeitswahl. Die Studierenden mögen ihre Kollegen und die Kommunikation mit Menschen am Besten.
Für einen Germanistikstudenten ist das Beste, dass er zu Hause arbeiten kann und dass die Arbeitssprache Deutsch ist.
Die Mehrheit von ihnen glaubt, dass Arbeiten neben dem Studium eine gute Möglichkeit ist, Erfahrungen zu sammeln.
Ich formulierte auch Fragen, die nur jenen galten, die „nur“ studieren. Sie glauben, dass während des Studiums zu arbeiten nützlich ist. Rund 21% beneiden die arbeitenden Studierenden um ihre Selbständigkeit.

  • Was würdest du neben der Uni gern arbeiten?

Einige Germanistikstudierenden möchten dolmetschen, die anderen möchten gern als FremdenführerInnen oder freiwillig arbeiten. Es gibt natürlich Studierende, die nicht arbeiten würden. Ein 19jähriger Germanistikstudent sagte: „ Manchmal wünsche ich mir (wenn ich müde bin), wenn ich doch so was arbeiten könnte, was ich auch müde erledigen kann, z.B.: Geschirr spülen.“
Die Frage, ob „Arbeiten oder nicht?“ ist nicht gerade einfach. Leider gibt es immer weniger „glückliche“ Studierende, die nur studieren. Natürlich kann die Selbständigkeit, die das Geld einem gibt, sehr gut sein. Aber man muss darüber nachdenken, wie viele Möglichkeit es gibt, die man wegen der Arbeit verlieren kann. Soll man denn so viel arbeiten anstatt zu studieren oder die Unijahre auszunutzen?

/ Katalin Rosta /