Sie lächelten nur. Sie lächelten ständig. Es war nicht verletzend, weil er wusste, was geschehen würde. Wir müssen sagen, er war klug. Er wusste auch, dass er diese Konfrontation nicht vermeiden konnte: Sie waren seine Band, seine besten Freunde. Aber wir müssen ein bisschen genauer sagen: Es kann nicht seine Band sein, weil er nur ein Schlagzeuger ist. Aber es gefällt ihm sehr: Er ist kein Leader, sondern ein Mitglied, ein Trommler, er muss nur akkurat und pünktlich sein: Ihm ist diese Rolle wirklich genug. Aber zurück zu unserem Gespräch: Sie saßen eines heißen Sommernachmittags an einem Holztisch am äußeren Platz einer Kneipe. Jeder trank ein kühles (am meisten ein alkoholisches) Getränk, und dann kam der Moment, auf den er nicht wartete: “Ab September werde ich an die Uni gehen.“ Alle saßen da verwundert: Die anderen wussten nicht, was sie sagen sollten, und der Trommler war verwundert, weil er niemals gedacht hätte, dass er diesen Satz in dieser bestimmten Situation so leicht aussagen könnte.
Die anderen sagten OK, aber das war wegen des ersten Schocks. Und der Schlagzeuger wusste, dass das nicht das Ende ihres Gesprächs war: Er wartete auf einen bestimmten Schlagzeuger-Witz, den leider die anderen auch kannten. Während ihm dieser Gedanke durch den Kopf fuhr, begann die Koproduktion vom Gitarristen und dem Sänger (wenn sie bloß in den Proben so gut zusammenarbeiten könnten):
Gitarrist: „Habt ihr schon von einem Schlagzeuger gehört, der an die Uni geht?“
Sänger: „Von keinem!“
Dann kam das vorher beschriebene Lachen. Auch der Bass-Gitarrist lächelte, obwohl jeder Musiker weiß, dass die Bass-Witze (die er schon tausendmal gehört hat) viel besser sind als die Schlagzeuger-Witze. Aber es dauerte nicht so lange: Bei der nächsten Runde sprachen sie schon über viel wichtigere Themen wie schöne Mädchen und deutsche Autos Nach den Erlebnissen des gut organisierten Bandabends kam der Monat September schnell. Das Studium war schwer für ihn wie ein 7/8-Takt. Aber man kann alles erreichen und absolvieren mit ausdauernder Übung. Sein größtes Ergebnis zu dieser Zeit war, dass einer seiner Texte in seinem zweitliebsten Magazin publiziert wurde (die Leser nennen es „Geiles Magazin“, weil sie an der Bearbeitung der Zeitschrift teilnehmen können). Um genau zu sein, war sein Lieblings-Magazin „der Schlag“, das monatlich erscheint, und nur die Trommler können seine schwierige Wortbenutzung verstehen.
Die Beschreibung des drei Jahre langen Studiengangs ist nicht so interessant, also überspringen wir die unwichtigen Sachen. Natürlich ist die Band, in der er spielte, aufgelöst. Wenn zwei Leader in Koproduktion arbeiten können, kann das einfach krass sein, aber wenn nicht … alle Kriege waren durch diese Methode ausgebrochen. Das GESCHLAGT, die geheime Gesellschaft der Schlagzeuger und Trommler leugnet, dass der Trommler, der an die Uni geht und diese vielleicht beenden wird, ein Mitglied dieser Gesellschaft war (selbstverständlich ist an dieser Stellungnahme nichts Wahres dran).
Er persönlich war zu dieser Zeit an solchen Organisationen keineswegs interessiert (Nur nebenbei seien zwei wichtige Dinge zu diesem Namen vermerkt: 1. Die Benennung ist nicht beendet: Nach GEheime SCHLAGzeuger und Trommler steht nichts. 2) Dieser Name ist grammatisch total inkorrekt. Wen kümmert aber die Grammatik, wenn die Mitglieder den ganzen Tag das Schlagzeugsolo von „Sing sing sing“ spielen dürfen.)
Als ich diesen Text verfasste, wusste ich nicht, ob der Schlagzeuger sein Studium beenden wird, aber er hat gute Chancen. Wenn er dies schafft, wird er Geschichte machen: Er kann die dritte Person nach Animal aus dem Zeichentrickfilm „The Muppet Show“ und dem Little Drummer Boy aus dem Weihnachtslied sein, der das schlechte Ansehen der Schlagzeuger verbessern kann. Und das ist auf keinen Fall eine Banalität.
/ Balázs Béres /